Eigentlich hätte es nur eine Erwähnung in meinem kleinen Salzburg-Guide werden sollen. Stattdessen widme ich dem „Goldenen Hirsch“ einen ganzen Beitrag. Denn noch nie habe ich so einen exzellenten Service genossen,
ganz zu schweigen von dem herrlichen Dinner.
Der Abend begann mit einem Cocktail namens Susanne. Dessen Geschichte mich zum Schmunzeln brachte. Denn, Susanne wurde von ihren Eltern von klein auf nach Salzburg zu den Festspielen mitgenommen und saß bereits
mit vier Jahren an der Bar des Hotels Goldener Hirsch. Das reizende Mädchen nippte lady-like an ihrem frisch gepressten Orangensaft, aber mit der Zeit wollte sie einen richtigen Drink. So mischte der legendäre Barman Kurt ein wenig Cassis in den Juice, was Farbe und Geschmack wesentlich verbesserte. Als sie etwa 13 war, kam schließlich Tonic Water dazu. An ihrem 16. Geburtstag wurde der namenlose Drink mit etwas Campari bereichert und mit Erreichen der Volljährigkeit schließlich durfte ein Schuss Wodka nicht fehlen – der Cocktail „Susanne“, wie er heute von eingeweihten Stammgästen des Hirschen genossen wird, war geboren. Eines kann ich euch versprechen, es bleibt nicht bei einem dieser leckeren Drinks. Hätte nicht die Reservierung im Restaurant auf uns gewartet, ich wäre eine Ewigkeit in der reizenden Bar geblieben.
Im Restaurant kam ich dann aus dem Staunen nicht mehr heraus. Jeder Gang war ein Gaumengenuss und ich kann mich nur wiederholen, der Service ein Traum. Für manche mag der hohe Preis abschreckend sein. Aber ich finde, einmal im Jahr kann man sich so eine Wohltat gönnen.
Als Vorspeise hatte ich einen Mix aus allen Vorspeisen, welche das Haus anbietet. Am meisten stich die Tafelspitz-Sülze hervor. Da ich bis dato noch nie Sülze probiert habe und ich mich eher immer davor geekelt habe.
Aber dies habe ich dank dieser Erfahrung abgelegt. Als Hauptspeise probierte ich eine Spezialität des Hauses und zwar Rehrücken. Ich bin kein großer Wild-Fan, aber das Fleisch war zum Niederknien. Mein Herz hat aber die Nachspeise gefangen, denn seit dem Tod meiner Großmutter habe ich nicht mehr so gute Crêpes gegessen. Immerhin war meine Großmutter Französin und konnte kochen bzw. backen wie sonst niemand. Wenn es eine Speise gibt, die ich ab sofort bei jedem Salzburg-Besuch essen will, dann sind es diese Crêpes mit Karamellsauce.
Der Abend endete, typisch für Salzburg, mit einem Schnaps.
Wie ihr heraushören könnt, bin ich Feuer und Flamme für den Goldenen Hirsch. Ich kann meinen nächsten Besuch kaum erwarten.