Leoniden: ein Konzert der besonderen Art

Als Stephi und ich das B72 betreten, kam in mir noch nicht wirklich Konzert-Stimmung auf.
Das Bierchen was wir uns davor gegönnt haben, machte mich eher müde. Wir suchten uns ein nettes Eckchen, seitlich der Bühne, damit wir nicht mitten im Geschehen waren.
Ich war nie eine ich-muss-in-der-ersten-reihe-stehen Konzert-Geherin, ich liebe es seitlich von der Bühne oder von weiter hinten. Ich hasse es geschupst zu werden und dauernd an fremden anzukommen. Wenn ich weiß, wie der andere Mensch riecht, ist schon 10mal meine persönliche Grenze überschritten.
Stephi sieht das ähnlich wie ich also gab es da keine Probleme. Die Vorband/Sängerin spielte noch, gesellten sich ein paar Mädels zu uns. Sie waren zwei Köpfe größer als ich, dank ihrer Buffalos, die eine trug auch noch einen Dutt. Meine Sicht für den Abend war also etwas schwierig. Normalerweise stört mich sowas nicht sonderlich, irgendwie sieht man dann ja doch immer was. Was mich eher störte waren dann das Mädel, die sich zwischen die Hünen und uns drängte.
Wo ich dann etwas muffig wurde, weil sie einfach ständig an mir ankam, sobald ich nach hinten rückte, rückte sie nach obwohl vor ihr schon ein halber Meter Platz war. Bis ich dann an der Wand stand und nicht mehr weichen konnte. Da hab ich dann dagegen gehalten und auch das hielt sie kaum ab. Ich kann euch versichern, ihren Hüftschwung habe ich zur Gänze miterleben dürfen.

Vielleicht bin ich es auch nicht gewohnt. Die Konzerte, die ich mehrheitlich besuche bestehen aus einem 80% Männer Publikum und da hab ich bis jetzt immer meinen persönlichen Space gehabt, alles andere wäre auch nicht in Ordnung. Verstehe nicht, wieso das gleichgeschlechtlich nicht funktioniert hat.

Ich war knapp davor Stephi zu sagen, ich muss woanders hin. Aber dann traten die Leoniden auf und ab dem Moment war meine schlechte Stimmung wie weggeblasen.
Ich habe dieses Jahr mehr Konzerte als jemals gesehen. Die Jungs haben das mit Abstand beste Konzertfeeling erzeugen können, dass ich dieses Jahr erleben durfte. Ich war von Glücksgefühlen berauscht als ich nach Hause ging. Man kann auch nicht viel sagen, man muss es erleben und vielleicht habt ihr die Chance dazu. Denn am 19.2.2019 in der grellen Forelle treten die Leoniden wieder auf. Ich würde es euch raten hinzugehen. Aber irgendwie denke ich, dass es nicht an das Feeling herankommen kann, zumindest für mich nicht mehr. Dadurch, dass es im kleinen Rahmen war und einfach so gut. Ich kann nicht mehr aufhören davon zu schwärmen. Ach, ich werde es mir dennoch ansehen und vielleicht sehe ich euch dort.

 

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