Manches macht mich wütend. So wie letztens, ich kam auf eine Homeparty und befand mich im Hipster-Paradies. Lauter Arty People und ich mitten drin. Irgendwie fühlte ich mich nicht willkommen. Eher von Kopf bis Fuß betrachtet, ob ich denn würdig genug sei, hier zu sein zu dürfen.
Es folgte auch recht schnell, eine negative Bemerkung zu meinem Blog. Ah, du auch hier, ich musste dich letztens blockieren, weil du postest schon sehr viel. Ok. Danke für die Info und wieso erzählst du mir das? Ich habe nicht danach gefragt, aber schön, dass du dir das von der Seele reden konntest.
Meine Freundin hat mich hierher entführt. Mich und drei weitere Personen. Zwei der Mitgebrachten waren anders. Anders als ich und definitiv anders als die Gruppe. Sie sprachen in der Mundart und auch vom Styling entsprachen sie nicht dem Gruppenbild.
Die beiden wollten aber die perfekten Gäste sein und so bestellten sie unglaublich viel Alkohol, Mischgetränke und spendierten der Hipster-Crew Zigaretten und sonst noch alles was das Herz begehrte.
Als meine Freundin aufbrach, hörte sie etwas, was mir im Herzen etwas wehtat: „Nimmst du die komischen eh mit?“
Ich war zu diesem Zeitpunkt schon weg. Wenn ich dort gewesen wäre und dies gehört hätte, hätte ich mir so einiges nicht verkneifen können.
Man muss nicht mit jedem können. Ich aber habe einfach von an Anfang an bemerkt, dass allein durch ihr Aussehen und ihre Art zu sprechen für die Hipster-Crew feststand, dass diese Leute nicht zu ihnen passten und deswegen maximal geduldet wurden.
Das macht mich irgendwie traurig und wütend. Ich finde, dass man zumindest auf einer gemeinsamen Party ein Wort wechseln könnte. Vielleicht würde man dann bemerken, dass die anderen gar nicht dumm oder so anders sind, wie man denkt.
Aber warum rege ich mich darüber auf? Weil ich es schade finde, dass man so selten aus seiner Blase blickt. Hat man Angst davor, dass man außerhalb der eigenen Blase auf Kritik stößt, nicht so akzeptiert wird, wie man ist oder sein will?
Ich versuche mich, so oft es geht, mit neuen Menschen zu umgeben und mich von anderen Lebensweisen inspirieren zu lassen. Warum? Nur so, denke ich, kann ich meinen Horizont erweitern. Wenn ich mich immer mit den gleichen Menschen, mit den gleichen Ansichten, an immer gleichen Orten umgebe, wie soll ich da wachsen?
Wir alle stecken Menschen in Schubladen, bewusst und unbewusst, damit wir uns leichter tun, unser Gegenüber einzuschätzen. Dennoch ist es wichtig, dass man sich dadurch nicht die Chance nimmt, neue, vielleicht unglaublich spannende Menschen kennen zu lernen.
Mir wurde letztes Jahr sehr stark bewusst, wie wichtig für manche Menschen Gruppen sind. Für mich war es eher unerträglich, sich mit den immer gleichen Menschen abzugeben. Klar, habe auch ich meine Freunde, aber wir sind keine fixe Gruppe, sondern immer in anderen Konstellationen unterwegs. Mal nehme ich eine neue Bekanntschaft mit, mal die anderen.
So habe ich mir einen abwechslungsreichen Freundeskreis aufgebaut, der mich jedes Mal aufs Neue überrascht mit seiner offenen Art und darüber bin ich sehr dankbar.
Fotos sind letztes Jahr bei einem Event entstanden (Danke Manuel !) Sie haben nichts mit dem Beitrag zu tun, ich fands sie bloß schön.
Outfit Details
Hut: H&M (old)
Kleid: Zara (old)
Schuhe: Deichmann (old)
Tasche: Hiitu
Make-up: Urban Decay
Ich finde es geht gar nicht um Blick aus der Blase – es geht um Respekt.