Auf meinen Beitrag „12 Tipps für Blogger-Anfänger“, bekam ich viel Resonanz. Blog-Newbies schickten mir ihren Blog und fragten, ob ich Tipps habe. Es machte mich traurig, dass ich bei einigen einfach immer das Gleiche sah. Klar, man muss erstmal starten und sich selbst in diesem Blogger-Wahnsinn finden. Aber es ist ja nicht der einzige Bereich, wo ich auf immer gleiches stoße. Allein auf Instagram schaut jeder zweite Kanal gleich aus. Die Bilder und Menschen dahinter sind austauschbar.
Klar, Ästhetik und auch die Trends unserer Zeit spiegeln sich in diesen Accounts wieder. Es ist „in“ gesund zu leben, seinen Smoothie und das Avocadobrot vor einem weißen Hintergrund zu drapieren.
Ich kann nicht leugnen, dass ich das nicht auch schon getan habe (und kläglich gescheitert bin, weil mein Avodaco-Brot nie so fancy aussah).
Als ich letztens mit einer Blogger-Kollegin über Verantwortung gegenüber Lesern geredet habe, sagte sie, dass sie eben lieber Smoothies postet als Wein oder sich gar outen würde, dass sie raucht. Weil ihre Leser ihr alles nachmachen und sie eben lieber einen gesunden Weg vorlebt. Ich verstehe sie. Man will niemanden schlecht beeinflussen, aber sind es nicht gerade die Erfahrungen durch Fehler bzw. Wege, die gut funktioniert haben in unserem Leben, die uns zu dem machen wer wir sind?
Eine gute Freundin von mir hat ihren Mann bei einer Sauftour kennen gelernt und das ist jetzt schon 10 Jahre her. Wäre sie bei einer Smoothie Party gewesen, wäre es wohl kaum soweit gekommen.
Nein, ich will niemanden jetzt anstiften, sich den nächsten Jägermeister-Shot runter zu kippen.
Ich fühle mich nur manchmal wie ein Fremdkörper in dieser Healthy-Peppy-Lifestyle-Blase.
Mein Wunsch an jene, die diesen Text lesen, ist nur: Sag ja zum Leben. Genieße es auf deine Art und Weise (mit oder ohne Avocado-Brot), aber fühl dich nicht unter Druck gesetzt, weil die ganze Welt denkt, dass Sport und Smoothies das Highlight eines Alltages sein sollten. Sammle Erfahrungen, wo und wie es nur geht.
Viele haben mir gesagt, geh nicht nach Berlin, das ist ein Fehler. Ich bin damals gegangen und ohne diese Erfahrung und die Wege, die ich danach gegangen bin, wäre mein Leben ein anderes. Wer weiß, ob besser oder schlechter, aber ich will keinen Moment missen, der danach kam.
Foto: Anna Laura Kummer
Danke Leonie! Ich hab das Thema ja auch bisschen in meinem letzten Beitrag zur Blog-Auszeit angeschnitten, eben weil mein Lebensstil nicht so ganz in die Lifestyleblogger-Schublade passt und ich finde es gut so. Ich will Spaß haben und mich nicht irgendwie verstellen müssen, um gut anzukommen. Dann gibt’s eben auch Snaps von Partynächten, Konzertfotos und Tinder-Tweets, trotz Avocadobrot und Chiapudding 😀
haha wahrscheinlich verstehen wir uns deshalb so gut 😀 <3
Also bei mir gibt es kein Avocadobrot. Ich finde Avocado ekelhaft, wobei ich da wohl die Einzige bin :D. Liebe Grüße, Anja
ich mag avocado zwar manchmal ganz gern, aber nicht unbedingt auf nem brot 😀
Liebe Leonie, danke dafür!
Mir fallen diese ganzen Trends manchmal richtig schwer. Avocados mag ich überhaupt nicht und will davon abgesehen manchmal etwas „Normales“ kochen. Dabei habe ich trotzdem immer diese Hintergedanken, ob man das nicht gesünder hinkriegt oder irgendein Trendgemüse darin verstecken kann… vielleicht sollte ich daran mal arbeiten. 😀
Sehr schöner Beitrag! Ja, es stimmt, viele Blogs und Blogger wirken austauschbar, nicht nur was den „gesunden“ Lebensstil betrifft, auch in Bezug auf Themen wie Make-Up, Kosmetik oder Prosukttests. 75% schreiben über das gleiche und klingen dabei noch gleich, da fehlt die Individualität.
Lieber Smoothies als den Wein am Abend posten, weil das besser ins Bild passt? Oh weh, da verstellt sich aber jemand ganz gewaltig… Ich poste nur selten Bilder von mir, die sind dann unbearbeitet, da seh ich dann aus wie ich aussehe. Ich bin halt ich. Leckeres Brot, ob Vollkorn mit Avocado oder Toast mit Nutella, das darf beides sein, aber bitte nur, wenn man davon nicht ein falsches Bild von sich kreieren will.
ich kenne genug mädls die wirklich jeden tag ihr avocadobrot essen 🙂 nix dagegen. nur wie du auch sagst, nur um ins bild zu passen, finde ich das einfach bissi schade drum
Sehr schöner, ehrlicher Beitrag! 🙂
Ich sehe das auch so wie du. Die ganze Bloggerwelt wird immer öder,
auf Insta sieht man nur noch Fotos im „clean“ Stil. Alles schön doll überbelichtet und dem Mainstream angepasst.
Ein Mädchen sagte mir mal, dass sie 50 Fotos macht und sich dann davon 1 aussucht für Insta. Zusätzlich postet sie nur Fotos, die alle weiß und für meinen Geschmack langweilig aussehen. Sind eben schön clean. Sie kauft auch nur Tulpen, weil sie sich eben für ihren Insta Account gut machen. Ich denke mir; ernsthaft???!!!
Komm mal raus aus dieser fake Welt und lebe für dich und nicht für diesen ganzen Wahnsinn! 😀 Also das ist wirklich was, das ich nicht verstehe. Mein Insta Account und alles was ich poste, mache ich weil ICH es so will, nicht weil es Mainstream oder grade „hipp“ ist.
XX,
Photography & Fashion Blog
CHRISTINA KEY
http://www.CHRISTINAKEY.com
♥
finde deine einstellung super, bleib dabei 🙂
Als Blogger möchte man gern alles richtig machen und ein gutes Vorbild sein für die Leser, aber ich finde es besser und authentischer, wenn man auch über seine Misserfolge bloggt. Dazu steht, dass die Welt oder der Blogger eben nicht perfekt sind. Man möchte doch auch beim Lesen eines Blogs die Entwicklung verfolgen. Mein Blog ist auch nicht perfekt und ich poste auch Momente, die eben nachdenklich sind. Aber das Leben ist eben nicht immer perfekt. Manchmal ist mir diese ganze falsche Inszenierung zu viel. Aber vermutlich ist das grad Trend bei vielen deutschen Blogs. Bei den amerikanischen und anderen ausländischen Blogs, ist das schon anders.
Liebe Grüse,
Svenja
klar hat man eine vorbild funktion, aber mal ehrlich meine vorbilde sind Janis Joplin und Amy Winehouse, deswegen hau ich mir nicht gleich meth und heroin rein. nur weil die das getan haben. selber denken, ist nach wie vor nicht verboten 😀
wie gesagt, jeder soll sein Leben leben, wie er will nur nachdenken wieso er manches tut.
Es gibt tatsächlich Vorteile, *kein* Lifestyleblogger zu sein? Danke für diese Erleuchtung! 😀
(Mein ich echt ernst, denn hinsichtlich Reichweite etc. ist Lifestyle und Fashion ja DAS Ding…da kann ich nich gegen anstinken – aber immerhin darf ich sagen, dass ich rauch. Und trink. 😀 )
Danke Leonie für diesen tollen Beitrag!
Ich blogge zwar über gesunde Ernährung und Sport, aber schreibe auch genauso viele kritische Beiträge (gerade aktuell über Terrorismus). Meist kommen diese Beiträge bei weitem nicht so gut an wie ein fancy Rezept, trotzdem will ich mir diese Freiheit nicht nehmen lassen!! Liebe Grüße JEnny
liebe jenny, lass dir auf keinen fall diese freiheit nehmen. immerhin ist es dein blog und es findet sich immer wer, der das thema interessant findet auch wenn es weniger sind als bei fancy rezepten!
liebste grüße leonie
Liebe Leonie!
du bist eine meiner liebsten bloggerinnen und zwar auch weil du themen wie diese ansprichst! bei deinen beiträgen und deiner story auf snapchat 🙂 hat man nicht das gefühl, dass du dich verstellst, sondern eben so bist, wie du bist 🙂 das find ich super!
liebste grüße, katharina
es freut mich sehr das zu lesen, wirklich. berührt mich total.
liebste grüße leonie
haha beim lesen deines Beitrags denke ich mir „wirst du denn das selbe über meinen Blog denken?“^^ Ich selbst sehe mich nämlich auch überhaupt nicht in dieser Schublade von Avokadobrot & co. Aber vl sehe nur ich mich so..
Ich merke auch dass der „healthy-lifestyle“ einfach bei allen gut ankommt und die Follower anzieht. Natürlich versuche ich gesünder zu leben und würde gern ein paar Kilos verlieren aber ich merke – das bin ich nicht. Ich kann es nicht so durchziehen wie andere es machen und will es garnicht weil ich mich nur stresse. Also brauche ich meinen lesern auch nicht etwas vorleben nur weil es gut und gesund ist. Anstatt mir wie jeder Stan Smith zu kaufen gebe ich mein Geld für weitere Superhelden-Sammelfiguren aus und erfreue mich daran obwohl sogut wie kein Mädchen sonst was damit anfangen könnte 😀
Liebe Grüße! Ines von http://lifeandcolours.com
haha ich finde das super, dass du das machst. also statt stan smith in superhelden investierst 🙂 macht dich defintiv interessanter 🙂
liebste grüße leonie
Danke liebe leonie für diesen beitrag – schön zu lesen und vorallem hast du mit jedem wort sowas von recht ☺️☺️😘
danke dir vielmals für dein nettes kommentar.
liebste grüße leonie
Lustig, mir geht´s da ähnlich 🙂 Sehr schön geschriebener Post!
Ich hoff wir laufen uns auch bald mal über den Weg 😉
Viele liebe Grüße
Ina • http://www.ina-nuvo.com
ja das hoffe ich auch 😀
liebste grüße leonie
Wirklich schön gesagt! Du sprichst mit deinen Worten sicher vielen von der Seele, nur würde es ein Großteil auch nicht zugeben wollen. Wir leben in einer Zeit in der fast niemand mehr einzigartig sein möchte, sondern wie jeder andere. Vielleicht auch weil man Angst hat anders zu sein? In dem kleinen Ort in dem ich wohne merkt man dies besonders, jeder hat die gleiche Frisur, die gleichen Nike Air Max, die gleiche Michael Kors Tasche.
Also, lebe lieber ungewöhnlich. 🙂
Liebe Tamara, man macht sich ja mit „gleichheit“ unangreifbar. Das Risiko kritisiert zu werden, ist damit sehr gering, weil es gibt keine angriffsfläche. ich dneke, dass viele eine große Amgst davor haben, beurteilt zu werden, deswegen lieber im gleichschritt zu michael kors. 😉