Es ist einer der letzten Sommertage. Ich blicke zurück auf einen sehr seltsamen Sommer. Es gab keinen Moment, soweit ich mich erinnern kann, der diesen Sommer zu etwas besonderen machen würde. Vielleicht mein Urlaub in Zypern, aber auch der stach nicht sonderlich heraus. Ich erinnere mich noch gut an meine Sommer als ich 16 bzw. 17 war. Wie ich auf einem Bauernhof gearbeitet habe, als mich meine Eltern nicht zum Frequency fahren ließen und als ich auf einer griechischen Insel festsaß, wo es jeden Abend nur einen Film spielte. Um nur einige Episoden dieser Sommer zu nennen.
Ich frage mich, ob es an diesem Sommer lag oder ob ich einfach die Dinge nicht mehr als so aufregend empfinde. Vor jedem Sommer hoffe ich insgeheim, dass er der beste Sommer meines Lebens wird, mit vielen Reisen, Spaß und dem Gefühl glücklicher als sonst zu sein. Ich habe nicht das Gefühl unglücklicher als sonst zu sein. Glücklich war ich, aber halt irgendwie auch nicht. Ich hab es mir im Mai in den Kopf gesetzt, dass ich alles negative aus meinem Leben verbanne. Mich auf mich konzentriere und nicht in alte Muster verfalle. Hat auch geklappt. Nur das Gefühl von Leere ist geblieben.
Der Herbst ist sowieso mehr mein Fall. Weniger Schweiß, mehr Regen und ich kann wieder Jacken anziehen.
Da sitze ich nun, genieße meine Brettljause und plane meine Reisen für nächstes Jahr. Sommer ist überbewertet, besonders wenn man keine 17 mehr ist.