No matter how far you travel or how much you run from it, can you ever really escape your past?, dies fragt sich nicht nur Carrie in Sex and the City. Sondern auch ich sitze hier und frage mich, ob diese Rastlosigkeit nur daher kommt, dass ich versuche vor etwas wegzulaufen?
Ich ging nach Berlin um der einen Sache zu entfliehen und um mich auf die Suche nach etwas Neuem zu begeben. Ich dachte, ich kann mit meiner Abreise meinen ganzen Seelenkrempel hinter mich lassen. Aber in Wahrheit wurde ich durch die Einsamkeit noch härter damit konfrontiert. Anstatt dies zuzulassen, versuchte ich mich mit nie endenden Partys abzulenken. Nicht gerade die beste Idee, welche ich je hatte, denn so folgte eine wundersame Begegnung inmitten einer Metal / Punk / Gothic Veranstaltung. Während ich aussah wie eine Día de los Muertos Figur und mein schwarzes Samtkleid nach Rauch und Bier roch, wurden – wie es sich in unsere Zeit gehört – Facebook-Namen ausgetauscht. Man feierte gemeinsam mit Konfetti und Glitzer. Doch es kam wie es kommen musste, Kälte tauchte auf, nicht nur weil es Februar war.
Ich zog zurück mit gebrochenem Herzen, verbrachte meine schlaflosen Nächte damit Rotz und Wasser zu heulen und ertränkte den Kummer mit Wein.
Wenn es darum geht, aus schlechter Laune, leere Weinflaschen zu machen, kann mir niemand so schnell das Wasser reichen.
Die Zeit verging, Wien hatte seine Höhen und seine Tiefen, Amsterdam kam.
Der Gedanke nach Wien zurückzukehren hat mir Angst gemacht. Er macht mir noch Angst. Wien macht mir Angst. Dieser Ort war der Grund weshalb ich weg wollte, nie mehr zurück wollte. Jetzt bin ich wieder da und freue mich einerseits, dass ich meine Freunde und Familie wieder habe, aber innerlich plane ich schon meine nächste Reise. Meinen nächsten Wohnort.
Ich stelle mir die gleiche Frage wie Carrie, kann man überhaupt weglaufen? Schleppt man in Wahrheit nicht alles ständig mit sich rum und nur weil es uns für einen kurzen Augenblick an dem einen Ort besser geht, glauben wir daran, dass es der bessere Ort ist? Und durch diese Losgelöstheit lösen sich auf einmal unsere Probleme und wir fallen nicht mehr in alte Muster?
Verstricken wir uns nicht einfach zu sehr an den besagten schlechten Orten und bekommen dadurch das Gefühl zu ersticken?
Ich werde mein bestes geben um mit einer neuen Einstellung an diese Stadt heranzugehen. Auch wenn es mir schwer fällt. Aber es ist ja jetzt auch Frühling. Wer weiß, was der alles mit sich bringt.
Ich bin zurück.
Soviel steht fest.
Ich glaub, die Person, die Carrie’s Rolle geschrieben hat, hat recht: du nimmst dich und dein „Päckchen“, was jeder ja zu tragen hat, immer mit – IMMER! Ich habe so ein paar Weltenbummler-Bekannte und auch sie machen die Erfahrung… Anderes Wetter, andere Leute, andere Steckdosen (je nach dem, wo man ist), aber die eigene Einstellung, der eigene Charakter, die Schatten, vor denen mal flieht – die sind überall gleich.
Andererseits kannst du’s positiv sehen: das heißt, dass du egal, wo du bist und welche Arten von Steckdosen ’s da gibt, immer selbst an dir arbeiten. Du hast ÜBERALL die Macht. Und wenn man das so als „Ausländer“ bzw. Außenstehender hört… Also Wien, WIEN wie WUN-DER-SCHÖN!! Mann, Frau, ich bin mir sicher in Wien ist viel zu erleben und zu entdecken, was du noch gar nicht kennst (merke ich grad an meiner eigenen Heimat, und ich hab bisjetzt noch nirgendwo anders gelebt, trotzdem hab ich teilweise keine Ahnung, was es hier so alles gibt)! Ich wünsch dir ganz viel Spaß dabei :-*